Bildhauer Johannes Rößle


                                      "Ich habe das darstellen wollen, was ich sehe."
                                                                                                                                                                      Alberto Giacometti


Es sind Alltagsgeschichten, die ich in Holz forme. Meine Skulpturen legen Zeugnis ab von meiner kritischen Betrachtung des Hier und Jetzt. Sie sind minimiert in Form und Gestaltung, wirken statisch. Sie haben keinerlei Gestik, sind im Moment gebannt, lassen dennoch Kraft und Dynamik für Künftiges verspüren. Kurios ist die Oberflächenbearbeitung. Mechanisch, löchrig und mit abstehenden Holzfasern. Ich erschaffe meine Skulpturen konsequent nur mit Kettensäge und Bohrmaschine. Meine kreative Vorstellung, die mechanischen Eigenarten des Werkzeugs und die technischen Einschränkungen von Bohrmaschine und Kettensäge ergibt eine einzigartige Arbeitssymbiose. Diese Gestaltungselemente interpretiere ich als Facetten unseres gelebten Zeitgeistes, dennoch bleibt dem Betrachter genügend Platz zur eigenen Interpretation.Genau an der Grenze zwischen gegenständlicher und abstrakter Gestaltung zu arbeiten und dabei beide Bereiche im Gleichgewicht zu halten, ist meine Philosophie.