Bildhauer Johannes Rößle
Es
sind Alltagsgeschichten, die ich in Holz forme. Meine Skulpturen legen
Zeugnis ab von meiner kritischen Betrachtung des Hier und Jetzt. Sie
sind minimiert in Form und Gestaltung, wirken statisch. Sie haben
keinerlei Gestik, sind im Moment gebannt, lassen dennoch Kraft und
Dynamik für Künftiges verspüren. Kurios ist die Oberflächenbearbeitung.
Mechanisch, löchrig und mit abstehenden Holzfasern. Ich erschaffe meine
Skulpturen konsequent nur mit Kettensäge und Bohrmaschine. Meine
kreative Vorstellung, die mechanischen Eigenarten des Werkzeugs und die
technischen Einschränkungen von Bohrmaschine und Kettensäge ergibt eine
einzigartige Arbeitssymbiose. Diese Gestaltungselemente interpretiere
ich als Facetten unseres gelebten Zeitgeistes, dennoch bleibt dem
Betrachter genügend Platz zur eigenen Interpretation.Genau an der Grenze
zwischen gegenständlicher und abstrakter Gestaltung zu arbeiten und
dabei beide Bereiche im Gleichgewicht zu halten, ist meine Philosophie.